Es sind mehr als 55 Jahre her, dass die Deutschland-Türken in Deutschland leben. Es handelt sich mittlerweile um die vierte Generation und in diesem Zeitraum hat sich von der ersten bis zur letzten Generation vieles verändert. Sie sind in vieler Hinsicht anders als die Türkei-Türken, wie sie leben, denken, reden, sich anziehen oder entscheiden. Sogar die Sprache hat sich unglaublich verändert.
Es gibt aber etwas, was sich seit dem Anwerbeabkommen zwischen Deutschland und der Türkei nie verändert hat: Das Essen! Die Türken haben ihre Essgewohnheiten dermaßen gepflegt, so dass die deutsche Esskultur sich veränderte.
Das hat drei wichtige Gründe.
Die türkische Küche ist erstens ein Teil der mediterranen Küche und die Spezialitäten dieser Küche ist vor allem gesund.
Zweitens ist die türkische Küche ein Produkt eines Vielvölkerstaates.
Das Osmanische Reich war ein Staat mit vielen Völkern aus Balkan, Kaukasus, Anatolien, Nahost und Nordafrika. Diese Völker haben gemeinsam eine reiche Küchenkultur herausgebracht, die nicht nur auf lokaler Ebene, sondern auf transkontinentaler Ebene beliebt war. Dass diese Küche auch bei der deutschen Gesellschaft beliebt sein konnte, verdanken wir dem dritten Grund.
Dieser liegt darin, dass die Zutaten der türkischen Küche frisch sein müssen. Die Türken in Deutschland brachten jedes Jahr nach dem Urlaub in der Türkei vor allem die frischen Nahrungsmittel nach Deutschland. Inzwischen ist dieses Problem auch gelöst, dass auch die deutsche Bevölkerung die frischen Essspezialitäten aus der Türkei verzehren und aufgrund ihrer Frische die Möglichkeit haben, zu sehen, wie gesund diese leckeren Speisen sind und was für eine reiche Kultur, hohe Qualität dahinter steckt.
Diese Entwicklung ist Unternehmen wie Enka Food zu verdanken, die während der Einwanderungsgeschichte nicht nur die Sehnsucht der türkischen Bevölkerung mit der Produktion von türkischen Nahrungsmitteln gestillt haben, sondern auch der deutschen Gesellschaft die Möglichkeit gegeben haben, eine gesunde, reiche, leckere Küche zu entdecken.
Wenn wir an diesem Beispiel mit Enka Food bleiben, die sich mittlerweile zu einem Teil der deutschen Lebensmittelindustrie entwickelt hat, so sehen wir, dass viele Deutsche die türkischen Milch- und Honigprodukte nicht über ihre türkischen Bekannten kosten, sondern durch die türkischen Lebensmittelmarken wie Şafak Tulum Peyniri oder Şafak Harika Çökelek. Auch Honigprodukte der Marke Titiz sind vielen Deutschen längst bekannt. Und solange es solche großen Firmen bestehen, werden die Türken in Deutschland ihre Essgewohnheit auch in der Zukunft nicht verändern.